Dive to the Top –  Helidiving in den Bergen Österreichs

Aus Rücksichtnahme auf die Tatsache, dass die Organisatoren die ausgewählten Seen bei jeder Veranstaltung geheim halten, sind in diesem Bericht weder die Ortschaften noch die Seen namentlich genannt. Es soll für Neulinge auch in Zukunft spannend sein! Der Event ist von der Oberösterreichwerbung in enger Zusammenarbeit mit der Tauchzeitschrift „Unterwasser“ organisiert.

Freitag

Anreise nach „irgendwo“ in die österreichischen Berge. Das Wetter ist „durchwachsen“: regnerisch, Hochnebel bzw. geschlossene Wolkendecke. Na ob das was wird mit dem Heli-Flug? Gegen 16:30 Ankunft, nach Übernahme des Zimmers gibt’s einen kurzen Ausrüstungscheck durch die Organisationsleitung – alles OK. Am Abend fahren wir gemeinsam zu einem Gasthaus nahe eines Bergsees auf ca. 1200 m Seehöhe, wo es nach einem kurzen Willkommensdrink ein sehr gutes Abendessen und das eine oder andere Bierchen gibt, bei dem wir uns in gemütlicher Atmosphäre kennenlernen. Nach dem Essen erfolgt die Vorbesprechung für den am Samstag geplanten Helikopterflug. Erst jetzt erfahren wir das bisher geheim gehaltene Ziel: es soll ein bislang unbetauchter See in etwa 1600 m Seehöhe angeflogen werden. Aufgrund der Wettervorhersage werden wir voraussichtlich fliegen können, meinen die Organisatoren Harald Hois und Gerald Kapfer von der Oberösterreich-Werbung. Die Vorfreude auf die zu erwartenden Tauchgänge und die Spannung sind groß.

Samstag

Zeitig um 7 Uhr morgens gibt es Frühstück, denn bereits um 8 wollen wir mit den Autos zum vereinbarten Treffpunkt fahren, wo uns der Helikopter abholen wird und direkt zum unzugänglichen See fliegen soll. Ein Blick aus dem Fenster: noch immer Hochnebel. Noch während des Frühstücks erfahren wir, dass der Helikopter bei diesem Wetter nicht fliegen kann und der Flug auf Sonntag verschoben wird.  Für heute steht der ursprünglich für Sonntag vorgesehene Bergsee auf dem Programm. Schon bald nach dem Frühstück geht es mit den Autos los. Der See liegt auf ca. 1200 m Seehöhe und ist in Privatbesitz. Wir dürfen diesen See nur betauchen, weil die Organisationsleitung einen guten Draht zu den Seebesitzern hat. Nach einer kurzen Vorbesprechung geht’s los. Der See ist maximal 7 m tief, fast überall jedoch nur 1-2 m. Im „tiefen“ Bereich ist die Sicht schlecht, aber nahe der Oberfläche begegnen wir einigen Bachsaiblingen und kapitalen Regenbogenforellen. Im Uferbereich hängen viele umgestürzte Bäume ins Wasser und ergeben gemeinsam mit den daran wachsenden Grünalgen ein tolles Bild. Ein schöner Tauchgang! Am Abend kommt noch ein Highlight: der Wirt des Gasthauses, wo wir zum Abendessen sind, wirft nach kurzer Aufforderung von Harald kurzerhand eine Flasche  Sekt sowie eine Flasche Zirbenschnaps in den angrenzenden Fischteich. Sein breites Grinsen soll uns offensichtlich vermitteln: „Die findet Ihr nie!“. Das können wir nicht auf uns sitzen lassen und schnell haben sich 4 Personen gefunden, die sich für den Suche-und-Bergetauchgang bereit erklären. Nach dem Essen – es ist schon lange finster – sind es plötzlich nur mehr 2 Freiwillige: Helge und ich. Wir holen unsere Ausrüstungen und steigen in das 12 Grad kühle Wasser. Die Suche wird von einer kurzen Begegnung mit zwei Stören unterbrochen, doch trotz sehr schlechter Sicht stehen wir schon nach kurzer Zeit mit den beiden Flaschen in der Hand siegreich am Ufer. Für weitere Getränke war also erst mal gesorgt, und es wurde noch ein unterhaltsamer Abend!

Sonntag

Wieder Frühstück um 7 Uhr, wieder Hochnebel, diesmal sogar zusätzlich Regen. Ich beobachte mehr den Himmel als meinen Frühstücksteller, nach jedem Bissen ein Blick nach draußen. Doch es hilft nichts. Auch heute kann nicht geflogen werden. Die Enttäuschung hält sich in Grenzen, denn Harald und Gerald  sind auf alles vorbereitet und haben schon nach kurzer Zeit ein Alternativprogramm auf die Beine gestellt: wir fahren mit dem Auto zu einem abgelegenen Bergsee in etwa 1300 m Seehöhe! Im Tal wird die gesamte Ausrüstung auf einen Anhänger geladen und wir werden alle auf einmal – 4 von uns stehen im Regen auf dem Anhänger – über die abenteuerliche Zubringerstraße zum See gebracht. Der See hat 7-8 °C, die Sicht beträgt etwa 6-7 Meter. Die offensichtlich von Lawinen in den See beförderten Bäume bilden eine interessante Unterwasserlandschaft. Wir tauchen einmal quer durch den See ans andere Ufer, dann noch ein Stück in den glasklaren Einlauf. Erst nach über einer Stunde Tauchzeit steigen wir aus dem Wasser. Ein toller Tauchgang! Mit einem gemütlichen gemeinsamen Mittagessen wird das tolle Tauchwochenende beendet.

Für die meisten von uns ist jetzt schon klar: Wir werden beim nächsten Mal wieder dabei sein!

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