Lanterna

Lanterna ist eine Halbinsel zwischen Novigrad und Porec auf der kroatischen Halbinsel Istrien. Urlauber haben dort sowohl die Möglichkeit, Apartments  zu mieten, als auch auf einem der Campingplätze mit Zelt oder Wohnwagen zu campen. Da es hier weit und breit keinen Sandstrand gibt, ist das Wasser stets klar, auch wenn es mal etwas windiger ist, was in der nördlichen Adria ja bekanntlich nicht selten ist (Bora).

Die Tauchziele sind dank einiger Wracks in der Nähe (max. Fahrzeit 1,5 Stunden) recht attraktiv. Wären die Wracks nicht, könnte man Lanterna zum Tauchen nicht unbedingt empfehlen. Wer senkrechte Steilwände bis ins Unendliche, vielleicht sogar noch mit Gorgonien bewachsen, sucht, ist hier falsch. Die Adria ist im Norden bei Istrien nun mal nicht tiefer als 40-45 m.

Trotzdem gibt es zusätzlich zu den tollen Wracks einige sehr attraktive Tauchplätze. Weiters ist Istrien für viele von uns mitteleuropäischen Tauchern das näheste Ziel, um unserem Hobby im Meer nachzugehen: Steil- bzw. Felsküste, d.h. meist klares Wasser, und in einigen Stunden mit dem Auto zu erreichen. Besonders mit Familie also sehr geeignet.
 

Sport und Unterhaltung

Die Sport- und Freizeitmöglichkeiten hier sind fast unbegrenzt. Es gibt Tennisplätze, Tischtennis, Wasserski, Jetski-Verleih, Fussball-Hartplätze, Swimmingpools, Trampolins, Tauchen, Diskos, Live-Musik,  und...und...und...

 

Tauchplätze

Signal 2

Von einem Seesignal markierte Untiefe vor Porec. Reste eines kleinen Wracks, das von einer örtlichen Tauchbasis leider in zu seichtem Wasser versenkt wurde und mittlerweile von den meterhohen Wellen im Winter zerstört wurde. Weiters ein umgestürztes Signal. Schönes Blockfeld mit vielen Fischen, wir haben dort auch einen Conger entdeckt. Ca. 50 m in Richtung Festland liegen in 12 m Tiefe Scherben von Amphoren. Einfacher Tauchgang, auch für Beginner, max. Tauchtiefe 15 m.

 

Insel Banjole

Kleine, aber umso bekanntere Insel vor Rovinj. Seeseitig befindet sich eine Höhle, deren breiter Eingang in ca. 6 m Tiefe beginnt. Die Höhle führt bis ins Innere der Insel, wo man nach etwa 30 m auftauchen kann und im seichten Wasser stehend durch eine breite öffnung das gleißend helle Tageslicht sieht. Taucht man wieder hinaus und biegt nach links ab, so folgt eine weitere Höhle (Vorsicht, feines Sediment, nur für gute Tarierer). Eingang in 12 m, ganz hinten, dort, wo es wirklich eng wird, findet man meist Hummer (nichts für Klaustrophobiker). Es folgt ein weiteres Höhlensystem mit einigen Durchbrüchen nach oben. Bei den Höhlen der Insel handelt es sich um ein zwischeneiszeitlich entstandenes Karsthöhlensystem (Erosion durch Süßwasser).

 

Ufertauchen

Am Leuchtturm der Halbinsel Lanterna kann man auch vom Land aus einen akzeptablen Tauchgang durchführen. Mit dem PKW kommt man bis nahe ans Wasser. Einstieg links vom Leuchtturm. Richtung Süden, also nach links tauchen.

 

Weitere Tauchplätze: Wrack Maona, Wrack Romania, Wrack Numidia, Insel Frizital, Saline.
 

Wrack Baron Gautsch

Das Wrack liegt ca. 8 Seemeilen vor Rovinj, die Ausfahrt dauert je nach Wellengang und Ausgangshafen zwischen 30 min und 1,5 Stunden.Bei einigen meiner Ausfahren hatte ich das Glück, Delfine zu sehen! Nur mittels GPS kann die kleine Markierungsboje gefunden werden, für Peilungen ist das Festland zu weit entfernt - oft ist es nur mehr ganz schemenhaft im Dunst zu erkennen. Bei guter Sicht kann man das Wrack bereits ab einer Tiefe von 5 m erkennen, es liegt aufrecht auf dem 40 m tiefen Sandgrund und ragt mit bis in eine Tiefe von etwa 25 m empor. Es ist im Laufe der Jahrzehnte wie ein Riff mit Muscheln, Schwämmen, Seescheiden, Moostierchen und Algen bewachsen und bietet vielen Fischen einen Versteck- und Laichgrund. Besonders beeindruckend sind die riesigen Sardinenschwärme, so etwas sieht man im Mittelmeer sonst kaum wo. Das Schiff ist noch relativ gut erhalten, lediglich die Holzböden der 3 Decks sind verschwunden, was dem Taucher jedoch zugute kommt, kann er doch so fast jederzeit das Wrack nach oben verlassen. Aufgrund der Größe und der Tiefe des Wracks findet man immer wieder etwas Neues und Interessantes, mit etwas Glück sieht man auch den einen oder anderen Conger in einer Luke. Über das Oberdeck gespannte Fischernetze verraten, dass sich Fischer immer wieder zu nahe an das Wrack gewagt haben.

 

Wrack HMS Coreolanus

Frachter oder Spionageschiff, Interessierte lesen den Bericht in der Zeitschrift "Tauchen" 05/1996, 1945 vor Novigrad auf eine Mine aufgelaufen und gesunken. Auch für Anfänger geeignet. Das 50 m lange und 8 m breite Wrack liegt aufrecht auf dem 30 m tiefen Sandgrund. Tiefe des Oberdecks 18 m. Erinnert an die Baron Gautsch, wirkt jedoch bei weitem nicht so mächtig. Zwischen Ruder und Schiffschraube kann man hindurchtauchen. Nach einigen sensationell tollen Tauchgängen an der Coriolanus kann ich dieses Wrack nun als einen meiner Lieblings-Tauchplätze im Mittelmeer bezeichnen. Beim letzen Abstieg hatten wir strahlend blaues Wasser - man sah das Wrack von der Oberfläche beim Schnorcheln (!). Riesige Fisch-Schwärme, Drachenköpfe, Conger, Riesenhummer, und: Einen Nacht-Wracktauchgang mit der Wertung 9.9. Für 10.0 hat nur noch  der Pottwal gefehlt.

 

Wrack "Istra" bzw. "Hans Schmid"

Aufgrund der größeren Tiefe nur für Fortgeschrittene. Das 90 m lange und 11 m breite Schiff ist im ersten Weltkrieg nach einer Kollision gesunken und liegt in einer Tiefe von 42 m. Seitlich zwischen den beiden Wrackteilen (der Bug ist abgebrochen) liegen Bomben am Sandgrund (Finger weg!). In die Frachträume kann man hinein bzw. auch durchtauchen, ebenso zwischen Steuer und Schraube. Auf die Zeit- und Tiefengrenzen achten! Viele Fischernetze, Vorsicht geboten! Sehr schöner Tauchgang. Leider habe ich keine Fotos.

 

Wrack "Giuseppe Dezza" (Torpedoboot)

Minensuchboot des ersten Weltkriegs, das für den zweiten Weltkrieg zum Zerstörer umgebaut wurde. Durch einen Torpedotreffer wurde das Wrack in 2 Teile geteilt, die heute ca. 80-100 m voneinander entfernt in einer Tiefe von 35 m auf dem Schlammgrund liegen. Die Abstiegsleine ist am Bug befestigt. Zum für Taucher weniger interessanten Heck war früher eine Leine gespannt, die jedoch wieder entfernt wurde. Weit genug vom Boden fern halten bzw. immer gut austarieren, sonst herrscht wegen aufgewühlten Schlamms im Nu schlechteste Sicht (ich hatte Dank einiger Wühl-Taucher stellenweise unter 2 m). Denke an die Dir folgenden Taucher, die auch noch was sehen wollen!