Französisches U-Boot, das 1958 vor Cap Camarat (zwischen Cavalaire und St. Tropez) als Ortungsziel für die französische Marine sowie zum Trainieren der Marinetaucher versenkt wurde. Es liegt in einer Tiefe von 41 Metern aufrecht auf dem Sandgrund und ist sehr gut erhalten. Häufig sehr starke Strömungen! Bleibt man am ohnehin interessanteren Oberdeck, so kann man das ganze U-Boot während eines einzigen Tauchganges erkunden. Das Eindringen ins Innere des Wracks ist mittlerweile nicht mehr möglich, die Einstiegsluke wurde nach mehreren tödlichen Unfällen verschlossen. Ortung schwierig, nur GPS reicht nicht aus. Genaues Peilen notwendig. NUR FÜR FORTGESCHRITTENE TAUCHER!!

 

Erlebnisbericht: Ein Tauchgang an der Rubis

Es war mein letzter Tag in St. Tropez, und gleichzeitig sollte es der dritte Tauchgang zur "Rubis" werden. Kurz vor Beginn der Ausfahrt versuchte ich dem verantwortlichen Tauchlehrer Michael klarzumachen, daß ich diesmal unbedingt ins Innere des Wracks vordringen möchte. Seine Augen begannen zu glänzen. "Hast Du Platzangst?", fragte er mich noch kurz, dann wurde folgendes vereinbart: wir bleiben am Boot, während die anderen ihren Tauchgang machen (mit dem Vorwand, den Halt des Ankers und das Boot zu überwachen), und erst wenn alle an Bord sind, steigen wir ins Wasser. Unser Vorhaben darf niemand wissen.
Beginn des Abstiegs. Ich bin überraschend ruhig. Entlang des Ankerseils lassen wir uns ca. 20 m durchs tiefblaue Wasser fallen, bis wir endlich schemenhaft das Wrack unter uns erkennen können. An Deck in 35 m Tiefe angekommen noch ein kurzer Check. Alles ok. Wir schalten unsere Lampen ein, Michael zwängt sich zuerst durch die zwei Einstiegsluken senkrecht nach unten. Jetzt bin ich dran. Trotz meiner kleinen 10-Liter-Flasche schaffe ich es nur mit größter Mühe durch den sehr engen Schacht nach unten. Ein Ruck, ich hänge fest. Nochmal zurück und wieder vor. Geschafft. Mein Tiefenmesser zeigt 41 Meter. Es ist eng hier, sehr eng. Zuerst tauchen wir Richtung Bug, Michael taucht voran. Nebeneinander geht's nicht, es ist für einen schon fast zu eng. Alle paar Meter kommt eine noch engere Tür, durch die wir uns durchzwängen. Überall hängen Kabel und Blechteile herab. Nur nirgends hängenbleiben! Nach ungefähr 30 Metern sind wir ganz im Heck des Wracks angelangt. Michael schwenkt seine Lampe aufgeregt hin und her. Da! Ein riesiger Meeraal, bestimmt über 2 m! Wir haben aber keine Zeit. Ein kurzer Blick auf unseren Luftvorrat sagt uns: Zurück!! Also wieder durch alle Luken gezwängt, vorbei an Schaltern, Drähten, scharfen Kanten. Erst jetzt fallen mir alle paar Meter die winzigen Bullaugen auf, durch die jedoch kaum mehr Licht dringt, sie sind von Algen fast vollständig zugewachsen. Ich halte an und schalte meine Lampe aus: es ist finster, wirklich stockfinster! Schnell die Lampe wieder ein und weiter. Bei den Ausstiegsluken angekommen fragt mich Michael mit Handzeichen: "Tauchen wir noch kurz Richtung Heck?" "Ok!". Die erste Türe steht offen, an der zweiten hält Michael an und signalisiert "STOP!!". Später an der Oberfläche erklärt er mir, daß die folgenden Türen zufallen und sich dann verklemmen. Wir tauchen also zurück zu den Ausstiegsluken und zum Ankerseil. Ab nach oben! Im seichteren Wasser müssen wir unsere Augen zusammenkneifen, so hell ist es hier im Vergleich zum Inneren des Wracks. In sechs Metern Tiefe machen wir noch einen Dekostop, dann geht's endgültig nach oben. Das war der schönste und spannendste Tauchgang, den ich je gemacht hatte. Ich komme wieder...