Reisebericht Velidhu, Malediven
Stand: Februar 2015

Anreise

Nach der Landung in Male ging es mit dem extra gebuchten Wasserflugzeug (der Transfer mit dem Dhoni hätte ca. 2,5 Stunden gedauert) Richtung Westen ins nördliche Ari-Atoll. Nach etwa 20minütigem Flug landete das Wasserflugzeug direkt in der wellengeschützten Lagune der Insel und legte am Steg an. Obwohl wir an Gepäck deutlich mehr als die offiziell pro Person erlaubten 25 kg mitführten, war keine Gebühr fällig. Aufgrund des hohen Gewichts wurden 2 unserer Koffer in das Flugzeug, das zur Nachbarinsel flog, gepackt und mit dem Dhoni nachgeliefert. Alles kein Problem, denn schon kurz nach unserer Ankunft wurden diese bis zum Bungalow geliefert.

Insel

Durch die Lage im Inneren des Atolls ist die Insel nicht so stark wie andere Inseln durch die Strömung geformt, daher eine typische "Spiegelei"-Malediveninsel und annähernd rund. Der Durchmesser beträgt etwa 350 Meter, der Umfang 1,2 km. Die Insel zeichnet sich durch eine sehr schöne, dichte Vegetation mit Kokospalmen, Scaevola-Büschen und den an deren hohen Luftwurzeln erkennbaren Schraubenbäumen aus. In vielen Bereichen reicht die Vegetation bis direkt ans Wasser, vor den Bungalows sind dann entsprechende Schneisen, die ins Wasser führen. Das hat den Vorteil, dass man auch direkt am Strand noch angenehmen Schatten hat.

Bungalow

Die Bungalows sind einfach gehalten, aber praktisch und absolut ausreichend. Alle haben Klimaanlage und Ventilator, Kühlschrank (die Getränke darin sind auch bei AI gebührenpflichtig), Fön, vor dem Bungalow einen Wasserhahn zum Abspülen des Sandes von den Füßen, ausreichend Steckdosen, allerdings nur ein Adapter für Euro-Stecker (man bekommt aber an der Rezeption welche). Möglichkeiten, ein Moskitonetz anzubringen, gibt es keine. Obwohl während unseres Aufenthalts angeblich eine Moskitoplage herrschte, bemerkten kaum etwas davon. Abends wurde ab und zu mit einer motorbetriebenen Spritze die Insel mit Moskitospray eingenebelt, was nach wenigen Minuten aber vorbei war und offenbar ausreichte, die Moskitos in Schach zu halten.

Restaurant, Essen, Bar, Infrastruktur

Das Essen war ausgezeichnet, sowohl die Qualität als auch die Auswahl. Bei All Inclusive bekommt man 3mal täglich Buffet mit allem, was das Herz begehrt. Die Kellner waren wie das gesamte Personal auf der Insel sehr aufmerksam, freundlich und niemals aufdringlich. Alle Kellner sprechen englisch, einige auch recht gut deutsch. Beim Frühstück und am Nachmittag auf der Terrasse an der Bar waren regelmäßig 2 zutrauliche Papageien anwesend, die man mit einem Stück Frucht anlocken konnte, so dass sie auf der Schulter landeten und sich füttern ließen. In der Bar kann man entweder auf der Terrasse, oder aber unter Dach sitzen. Sie ist rundum geöffnet und daher gut belüftet. An dieser Stelle sei erwähnt, dass man auch auf Velidhu während des gesamten Aufenthalts keine Schuhe benötigt - auch nicht in der Bar oder im Restaurant. An Getränken gibt es eine sehr große Auswahl, und sollte man einen der seltenen Drinks bestellen, die nicht im AI Angebot sind, so wird man von den Kellnern darauf hingewiesen.
An der Rezeption kann man sich einen kostenpflichtigen Code für den Internetzugang holen, der für 30 Minuten 10 Dollar kostet. Der WLAN-Zugang zum Internet funktioniert dann rund um die Rezeption, im Restaurant und in der Bar problemlos.
Man benötigt während des gesamten Aufenthalts kein Geld, sämtlicher Konsum, auch eventuelle Einkäufe im Souvenir-Shop, wird auf die Zimmernummer gebucht, unterschrieben und am Abend vor der Abreise an der Rezeption in bar oder mit Kreditkarte bezahlt. Es gibt ein Spa, wo man gegen Gebühr unterschiedliche Massagen etc. buchen kann. Pool gibt es keinen auf der Insel - den benötigt man aber auf den Malediven auch nicht.

Schnorcheln und Hausriff

Obwohl Schnorcheln rund um die Insel, auch in der Lagune, möglich ist und man so manch Interessantes finden wird, ist sicherlich jener Bereich des Hausriffs, der im Osten entweder über den Steg oder besser über eine neben dem Steg liegende Schneise erreichbar ist die beste Wahl. Das Hausriff ist insbesondere ganz im seichten Bereich, also dort wo man sich beim Schnorcheln hauptsächlich aufhält, in einem sehr guten Zustand. Während meines Aufenthalts herrschte zwar stets etwas Strömung, diese war aber nie so stark, dass man als Schnorchler nicht mehr dagegen anschwimmen konnte. In der Lagune konnten wir vom Strand aus jeden Tag junge Schwarzspitzen-Riffhaie, ab und zu auch Stechrochen beobachten. Die Haie schwammen teilweise bis ins nur wenige cm seichte Wasser nur einen knappen Meter neben dem Liegestuhl vorbei - faszinierend!

Bei unseren Tauchgängen am Hausriff hatten wir - nicht zuletzt weil Vollmond herrschte - in 10 bis 15 m Tiefe teilweise recht starke Strömung, so dass man nur mehr mit sehr großer Anstrengung dagegen anschwimmen konnte. Einige Tage lang konnten wir uns daher nicht mehr als etwa 100 m von der Einstiegstelle entfernen und pendelten während der Hausriff-Tauchgänge um den Einstiegspunkt hin- und her. Eine alternative Ein- oder Ausstiegstelle gibt es nicht (Stand Februar 2015).

Tauchbasis und Tauchen

Die Tauchbasis macht einen sehr ordentlichen Eindruck. Zum Spülen der Ausrüstung sind für die jeweiligen Aurüstungsteile unterschiedliche Becken verfügbar (für Neopren, für Atemregler & Kameras sowie für die restliche Ausrüstung). Die private Ausrüstung wird in einem gut belüfteten Bereich versperrt gelagert. Wie allgemein üblich hängen Listen der Tauchziele für den folgenden Tag auf, mit kurzen Beschreibungen von Anfahrszeit, Schwierigkeitsgrad etc. Genauere Details liefert der aufliegende Ordner, wo alle Tauchplätze anhand von Skizzen und Text sehr genau beschrieben sind, oder einer der Diveguides selbst - sehr schön! Für Taucher mit Nitrox-Brevet bietet die Basis kostenlos EANx32. Alu-Tauchflaschen in drei verschiedenen Größen stehen zur Verfügung, erfreulicherweise Flaschentypen, die nicht allzu großen Auftrieb haben. Mit einem 3 mm Anzug sollten 2-4 kg Blei ausreichen. Das habe ich auch schon anders erlebt.

Die Tauchplätze, die von der örtlichen Tauchbasis angefahren werden, liegen zwischen 25 und 60 Dhoni-Minuten entfernt. Vor dem Erreichen des Tauchplatzes gibt es eine ausführliche Vorbesprechung zum Tauchplatz sowie die Einteilung der Teams. Der Tauchgang wird trotzdem erst nach einem Strömungs-Check durch einen der Guides begonnen. Dass Sicherheit hier wichtig ist beweist auch, dass man großen Wert auf die Einhaltung der Zeit- und Tiefengrenzen und das Mitführen einer Boje legt. So soll es ein!

Die Tauchplätze möchte ich an dieser Stelle nicht weiter beschreiben, das findet man anderswo im Internet. Uns haben am besten die Plätze Hafza Thila (Graue Riffhaie, Weißspitzenriffhaie und Adlerrochen, 45 Minuten lang mit dem Riffhaken an der Riffkante hängend beobachten: SUPER!) und Beyru (jede Menge Mantas ganz nah, teilweise fast Körperkontakt) gefallen. Maaya Thila war (für uns) die relativ lange Anfahrt nicht wert.

Besondere Erwähnung sollten an dieser Stelle die Boots-Crews sowie die Verantwortlichen für den Kompressor und den Flaschentransport zum Hausriff und zum Schiff finden. Alle waren stets unglaublich bemüht, halfen wann immer und wo immer es ging und trugen so ganz wesentlich zum malediventypischen "Easy Diving" bei. Kein Schleppen der Ausrüstung auf das Boot oder vom Boot zurück zur Basis, Ausrüstungstransport zum und vom Hausriff zurück zur Basis etc.

Alles in Allem: Eine klare Empfehlung!

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Fotogalerie Velidhu