Dampfschiff, das zum Transport von Kohlen eingesetzt wurde. Nach Kriegsende lief die "Togo" auf eine von einem deutschen U-Boot UC-35 gelegten Mine auf und sank in der Bucht von Cavalaire. Der Frachter liegt aufrecht auf dem Sandgrund, das Deck in 47 m, der Sandgrund in 55 (Bug) bis 60 m Tiefe. Das von der Mine abgesprengte Heck liegt etwas abseits in über 60 m Tiefe. Das Wrack ist zu groß und zu tief, um während eines einzelnen Tauchganges erkundet zu werden. Aufgrund der sehr großen Tiefe besteht neben anderen Gefahren die eines Tiefenrausches, weshalb der Tauchgang mit allergrößter Vorsicht und nur von sehr erfahrenen Tauchern durchgeführt werden sollte. Hier ein Bericht über einen Tauchgang an der Togo.

Schiffstyp: Frachtschiff, 1640 Tonnen
Baujahr: 1882
gesunken: 12. Mai 1918
Länge: 76 m
Koordinaten: 43° 10,13 Nord; 6° 35,75 Ost
minimale/maximale Tiefe: 45 m/60 m, Heck noch tiefer

 

Erlebnisbericht: Ein Tauchgang an der Togo

Trotz Echolot, GPS und genauen Daten zum Peilen suchten wir bereits eine Dreiviertelstunde nach dem Wrack, bis endlich die Konturen des riesigen Frachtschiffes auf dem Echolot erschienen. Während des endlos erscheinenden Rasselns der Ankerkette bereiteten wir unsere Ausrüstung vor und sprangen ins Wasser. Wir waren zu dritt, mein Vater, Sabine und ich. Vor dem Abstieg wurde der genaue Plan des Tauchganges besprochen. Wir wollten diemal ganz besonders vorsichtig sein.
Abtauchen. Oje, die Sicht ist heute schlecht, das Wasser etwas trüb. Wir lassen uns in die Tiefe fallen. 20 m, 25 m, noch immer kein Wrack zu sehen. Rundherum alles blaugrün. Dann endlich, in 30 m entdecken wir das Wrack, ganz schemenhaft und unscharf, tief unter uns. Mulmiges Gefühl. Ein kurzer Blick zu den Partnern, alles ok. Also weiter. Wir kommen an Deck an, das über und über von roten Gorgonien und Schwämmen bewachsen ist. Das Schiff ist riesig: die Bordwand ist ca. 10 m hoch! Wir tauchen zum hinteren Teil des Schiffes, dorthin, wo die Mine das Loch gerissen hat, ins Loch hinein und bei einem der Laderäume wieder heraus. Plötzlich, noch bevor wir den Ausgang des Laderaumes erreicht haben, hält sich Sabine an mir fest und signalisiert, daß ihr schwindelig sei. Tiefenrausch, sofort höher gehen! Wir ziehen sie zur Ankerkette und dann nach oben. Erst in 30 m verschwinden die Symptome, wir bringen sie bis zur in 5 m Tiefe hängenden Reservepreßluftflasche und tauchen zu zweit wieder ab. Der Luftvorrat ist fast zur Hälfte weg. Kurz tauchen wir noch zum Bug, sehen uns einige Laderäume an. Dann müssen wir nach oben. Nach einem kurzen Dekompressionsstop stellen wir an der Oberfläche fest: Ein wirklich tolles Wrack, wahrscheinlich eines der schönsten im Mittelmeer, aber viel zu tief, weshalb die Dauer des Tauchganges auf 25 - 35 min beschränkt ist. Alleine der Ab- und vor allem der Aufstieg benötigen so viel Zeit, daß gut 1/3 des Luftvorrates weg ist. Trotzdem tauchen wir ein paar Tage darauf nochmal zur "Togo".